Wohin?
Ich produziere Kunst, um mich selbst dadurch besser zu verstehen und um die Welt um mich herum einordnen zu können. Ich hoffe auch, dadurch für andere neue Bezüge zur Welt zu ermöglichen.
Deswegen fotografiere ich Menschen und die Welt auch oft so verzerrt. Allerdings muss ich auch die Verzerrung in ein Verhältnis zu wahrhaftig wirkenden Dingen in der Welt setzen, die mich inspirieren. (Dies währen vor allen Dingen die Galerien „Menschen“ oder „Natur und Landschaft„.)
Alles fühlt sich so unwirklich an – Ich kann meinen Augen nicht trauen. Deswegen fotografiere ich es.
Was ist Abstrox?
Für mich ist dies eine Wortneuschöpfung die meine eigenen Ziele verdeutlichen soll, denn das Wort ist zusammengesetzt aus dem Wort „abstrakt“ und „paradox“. Mein abstraktes Ideal spiegelt sich durch die verzerrenden Methoden, die ich in Dramaturgie und Fotografie anwende, wider. Durch die Paradoxität will ich mein Interesse für die Absurdität menschlicher Kriesen beleuchten.
Diese Magischen des unwirklichen hat einen Reiz, den ich mit allen Mitteln zu umtanzen versuche. Ein Zustand, wie in einer Erzählung zu sein und den Zerfall der Realität um sich rum belächelnd zu akzeptieren. Wissend: neues offenbart sich dahinter. Diese Beobachtungen von entfremdenden Zuständen, Übergängen, Rhythmen oder Momenten will ich in ihrer fantasiereichen und beängstigenden Art darstellen. Sogar verstörend, denn meine Faszination für die Angst davor sich in unwirklich-wahnhafte Bilder hineinzusteigern macht mich paradoxer weise gelassener. Meine Bilder sollen Bücher über diese Gefühle sein.
Ich will in „Bedingungen der Liebe“ darstellen wie jemand unbedingt Individualität erreichen will, sich dafür aber einer Vorbildfunktion unterwirft und insofern nicht auf sich selbst und „seine Innere Stimme“ hört, sondern einen Anderen als seine Innere Stimme wahrnimmt. Natürlich kann man hier auch hinterfragen, wie sinnvoll das Dekonstruieren der „Inneren Stimme“ ist, wenn man annimmt, dass wir alle nur ein Produkt unserer Umwelt sind und dementsprechend jede Innere Stimme eines Individuums als ein Produkt erfahrener äußerer Stimmen gesehen werden kann. Doch sollten wir nicht mit der Verantwortung auf der Welt handeln? Sich eine innere Stimme zu bilden und autonom werden. Braucht uns das zu viel Selbstvertrauen oder warum schafft man das nicht? Müssen wir nicht damit umgehen können frei und damit alleine zu sein? Muss nicht Vertrauen zu der eigenen Stimme gelernt werden? Mit karitativem Charakter will ich den Zuschauern einen Spiegel vorhalten, der hier das absurde Handeln bezüglich der Bestrebung „Individuell-sein-zu-wollen“ behandelt.
So können die meisten unserer Bestrebungen oft nur ins Leere laufen und wir drehen uns im Kreis, wie ein Hund, der seinem eigenen Schwanz nachjagt: Wir wollen uns verlieben und Zuneigung bekommen, können uns aber nicht mehr selbst verstehen. Außerdem können unsere kommunikativen Möglichkeiten nur einen Bruchteil dessen ausdrücken, was in uns geschieht. Oder so, wie wir uns selbst verstehen wollen, tun sich mit wachsendem Wissen immer mehr Fragen auf.
Doch ebenfalls will ich Paradoxes im fotografischen Sinne beleuchten: Hier will ich den Konflikt von möglichst vielen Seiten angehen. Ich will mich selbst wie von außen innerhalb von Gegensatzpaaren wahrnehmen und einordnen lernen.
Ich will progressive Widersprüche, Kitsch, Eleganz, Groteskes, Gewöhnliches, Wahnhaftes, Hysterisches, Stures in allen Kombinierungsmöglichkeiten abwägen, um besser entscheiden zu können, was der Leitidee den interessanteren Kontext gibt.
Insgesamt ist unsere Existenz durch die Evolution unserer kognitiven Fähigkeiten zur Ambivalenz verdammt, da wir nicht wie Tiere im Einklang mit unseren Trieben leben, sondern, dass wir uns durch unsere mentalen Kräfte neuen Herausforderungen stellen. Außerdem sind wir gleichzeitig geistig völlig verunsichert und oft auch frustriert darüber, was mit unseren Kognitiven Fähigkeiten Konkret in der Welt errichtet wird.
Insofern will ich ambivalente Filme machen und Zustände der Zerrissenheit behandeln. Damit wir auf der Reise Gefühle ein Mensch (allein und in einer Gesellschaft) zu sein durchleben. Sodass wir uns der Absurdität unseres Denken und Handelns vielleicht besser bewusst werden können. Denn ich hoffe durch dieses überdenken, fühlen und diskutieren können wir unser Ziel erreichen, irgendwann trotz unserer Kränkungen glückliche Menschen zu werden.
Wofür?
Es fasziniert mich der alltägliche Wahnsinn all unserer so absurden Selbstkonzepte.
Die Möglichkeiten der Wahrnehmung in ihren Grenzbereichen erforschen und die Welt in so unterschiedliche Extreme verzerren, dass ich neuen Aufschluss über mich selbst gewinne.
Sich verständlich machen?
Der Mensch interessiert mich in seiner ihn zur Verzweiflung führenden Widersprüchlichkeit seines oft paradoxen Willens.
Mir wurde mal gesagt: „Ich verstehe dich keinen Meter. Ich würde gerne in deinen Kopf reinschauen.“ Daraufhin dachte ich: Ich verstehe mich ja selbst nicht einmal, dann müsste ich all die absurden Widersprüche meiner Selbstwahrnehmung vermitteln, um die Trübheit mit der ich mich selbst sehe einzubeziehen. So hoffe ich meine Geschichte oder mein absurdes Gefühl – was es für mich heißt Mensch zu sein – angemessen zu beschreiben.